Mit Kompetenz und Bodenhaftung:

Willkommen bei der FBG!

26.05.2020

„Städtebaulich ausgesprochen wichtige Marke“ - FBG Bremerhaven baut ehemalige Nordsee-Verwaltung für AWI um

Der Wissenschaftsstandort Bremerhaven wächst weiter. Mit dem Umbau des ehemaligen Verwaltungsgebäudes der „Nordsee“ am Handelshafen schafft die FBG Bremerhaven Platz für rund 200 zusätzliche Büroarbeitsplätze in der Forschung. Das Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung, wird das Haus für die nächsten 20 Jahre anmieten und in den neuen AWI-Campus integrieren. Mit einem Investitionsvolumen von insgesamt knapp 7,5 Millionen Euro gehört das Vorhaben derzeit zu einem der größten Projekte der Fischereihafen-Betriebsgesellschaft mbH.

Mit der Sanierung des Nordsee-Gebäudes trägt die FBG dem stetigen Wachstum des AWI Rechnung, dessen Zentrale auf der gegenüberliegenden Seite des Handelshafens angesiedelt ist. Auf dem ehemaligen Firmengelände an der Klußmannstraße entsteht bereits das zukünftige Rasmus-Willumsen-Haus als wissenschaftlich-technisches Zentrum des AWI. In den Jahren 2017 und 2018 hatte die FBG außerdem den früheren Sitz der Fischmanufaktur Deutsche See für die Nutzung durch das Institut hergerichtet. „Der hier entstehende ‚AWI-Campus‘ ist ein Beleg für eine erfolgreiche Verknüpfung von Wissenschafts-, Innovations- und Strukturpolitik und ist beispielhaft für den erfolgreichen Strukturwandel Bremerhavens. Der Fischereihafen ist nicht mehr nur ein zentrales Gewerbegebiet in der Seestadt, sondern durch Forschungs- und Transfereinheiten, wie das BioNord, das ttz sowie durch den neuen ‚AWI-Campus‘, ein wichtiger Technologiestandort“, freut sich die Senatorin für Wissenschaft und Häfen, Dr. Claudia Schilling.

Die Arbeiten an dem Wissenschaftszentrum auf der Ostseite des Handelshafens sind zudem der Beginn einer bedeutenden Phase in der Stadtentwicklung Bremerhavens. Das Gelände an der Klußmannstraße ist gewissermaßen der Eingang zu dem geplanten Werftquartier, mit dem die Stadt und die FBG dem nördlichen Fischereihafen ein neues Gesicht und eine zukunftsweisende Nutzung geben wollen. „Hier entsteht eine neue städtebaulich ausgesprochen wichtige Marke, die die Bedeutung Bremerhavens als maritime Wissenschaftsstadt augenfällig unterstreicht“, ist Oberbürgermeister Melf Grantz überzeugt. Mit dem Umbau des historischen Nordsee-Verwaltungsgebäudes für die Nutzung des Alfred-Wegener-Instituts werde ein weiteres wichtiges Element des zukünftigen Wissenschaftscampus in Bremerhaven hergerichtet. In dem Werftquartier soll in den kommenden Jahren ein breit gefächertes Spektrum am wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Einrichtungen sowie Wohnungen und touristischen Angeboten entstehen.

Das ehemalige Nordsee-Gebäude gehört wie die frühere Zentrale der Deutschen See und das umgebende Gelände zum Sondervermögen Fischereihafen des Landes, das von der FBG verwaltet wird. Der Umbau wird durch Fördermittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und dessen Kofinanzierung durch das Land Bremen von der Senatorin für Wissenschaft und Häfen in Höhe von 50 Prozent der Fördersumme von insgesamt circa 1,8 Millionen Euro unterstützt. Mit insgesamt 5,7 Millionen Euro übernimmt die FBG den größten Teil der Finanzierung. „Dieses Vorhaben ist ein gutes Beispiel dafür, wie wir als FBG mit unseren Investitionen in Gebäude und Infrastruktur Impulse für die Entwicklung Bremerhavens setzen“, betont FBG-Geschäftsführerin Petra Neykov.

Die Pläne für die neue Nutzung des Nordsee-Gebäudes gehen weit über einen klassischen Umbau hinaus. Das Haus wird komplett entkernt, von innen neu aufgebaut und nach der Fertigstellung den neuesten technischen Anforderungen genügen. Die FBG-Geschäftsführerin erläutert dies an einem Beispiel: „Mit der geplanten energetischen Optimierung werden wir die Anforderungen der aktuellen Energieeinsparverordnung problemlos erreichen.“ Unter anderem sollen eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach sowie eine Luft-Wasser-Wärmepumpe installiert werden. Dies entspreche auch der Arbeit und Bedeutung des späteren Nutzers, betont Petra Neykov: „Das AWI ist schließlich eine wichtige Institution zur Erforschung des Klimawandels.“ Die FBG wird das Gebäude für zunächst 20 Jahre an das AWI vermieten.

Das Alfred-Wegener-Institut hat sich in den vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich zu einem der weltweit führenden Einrichtungen der Polar-, Meeres- und Klimaforschung entwickelt. Immer wieder wuchs das AWI dabei schneller als seine räumlichen Kapazitäten. Selbst die neugebaute Zentrale auf der Westseite des Handelshafen ist schon längst zu klein geworden. „Wir sind sehr froh, dass wir mit dem Nordsee-Gebäude weitere Entwicklungsmöglichkeiten und Flexibilität für die Raumbedarfe des AWI bekommen werden und einen KlimaCampus schaffen können“, sagt der Verwaltungsdirektor des Institutes. Dr. Karsten Wurr. „Die unmittelbare Nähe zum zukünftigen Technikum und zu den Kolleginnen und Kollegen aus dem Fachbereich Klimawissenschaften, die im ehemalige Gebäude der Deutschen See in der Klußmannstraße untergebracht sind, ist dabei immens wichtig“, betont Wurr.

Das AWI wird die neuen Büros voraussichtlich Mitte 2021 übernehmen. Mit dem Einzug der Wissenschaftler bekommt das für Bremerhaven historisch bedeutsame Gebäude ein neues Gesicht. Das Bremer Architekturbüro Haslob Kruse + Partner BDA knüpft in der Gestaltung der Fassade an den Ursprung des Bauwerks an, das 1865 als Lagerschuppen errichtet und in den 1930er Jahren zum Verwaltungs- und Lagergebäude der Restaurantkette Nordsee erweitert worden war. Die Fassade soll anthrazit-farben wie ein früheres Hafenlagerhaus gestrichen und das Haus mit Sprossenfenster ausgestattet werden, wie sie ursprünglich verbaut worden waren.

Foto FBG: von links – Herr Dr. Karsten Wurr (AWI), Frau Prof. Dr. Antje Boetius (AWI), Oberbürgermeister Melf Grantz (Aufsichtsratsvorsitzender FBG), Frau Petra Neykov (Geschäftsführerin FBG), Senatorin für Wissenschaft und Häfen Dr. Claudia Schilling