Neue Landstromanschlüsse sorgen für saubere Luft im Fischereihafen
Die Fischereihafen-Betriebsgesellschaft mbH (FBG) hat ihr Netz von Landstromanschlüssen im Bremerhavener Fischereihafen erweitert. Ab sofort können Berufsschiffe am Kohlenkai im Fischereihafen I an drei Liegeplätzen ihre bordeigenen Dieselgeneratoren abstellen und sich von außen mit elektrischer Energie versorgen lassen. „Die Investition ist ein weiterer Beitrag der FBG zur Reduzierung von Luftbelastungen und Treibhausgas-Emissionen im Fischereihafen“, erläutert Ilja Reiser, FGB-Abteilungsleiter Netze.
Die beiden Hochstrom-Anschlüsse (400 bzw. 800 Ampere, 400 Volt) wurden für die Forschungsschiffe des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) eingerichtet. Zwischen ihren Einsätzen haben die „Atair“, „Komet“ und „Wega“ ihren festen Liegeplatz in Bremerhaven. Ein weiterer Liegeplatz wurde mit einem Normalstrom-Anschluss (250 Ampere 400 Volt) ausgestattet, der für die Versorgung kleinerer Schiffe gedacht ist. „Grundsätzlich stehen die Landstromanschlüsse allen größeren Schiffen zur Verfügung“, betont Reiser. Für ihre Nutzung bedarf es einer vorherigen Anmeldung: Angesichts der hohen Ströme müssen Berufsschiffe von Fachleuten fest mit dem Stromnetz verbunden werden; Sportboote kommen an den für sie vorgesehenen Liegeplätzen im Schaufenster Fischereihafen dagegen mit normalen Starkstromsteckern aus.
„Mit dem neuen Landstrom-Anschlüssen stärkt die FBG auch die Wettbewerbsfähigkeit des Fischereihafens“, betont Bremens Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation, Kristina Vogt. „Die Investition in die saubere Energieversorgung für Schiffe nutzt sowohl den Reedereien, die Bremerhaven ansteuern, als auch den am Standort Fischereihafen ansässigen Unternehmen und Institutionen, die auf den Hafenbetrieb angewiesen sind“, ist die Senatorin überzeugt, zu deren Ressort das Sondervermögen Fischereihafen zählt.
Für den FBG-Aufsichtsratsvorsitzenden und Bremerhavener Oberbürgermeister Melf Grantz ist das Thema Landstrom ein weiteres Beispiel dafür, wie zukunftsorientiert Wirtschaft und Verwaltung in der Stadt handeln: „Die FBG hat erneut gezeigt, dass sie vorausschauend Lösungen für aktuelle Aufgabenstellungen entwickelt und umsetzt.“ Während an anderen Hafenstandorten noch um das Thema Landstrom-Versorgung gerungen werde, habe die saubere Energieversorgung im Fischereihafen eine lange Tradition. Im gesamten Hafengebiet gibt es bereits rund 300 „Steckdosen“ für Schiffe, die zum Teil schon seit Jahrzehnten elektrische Energie liefern. Das jüngste Stromprojekt sei zudem „ein weiterer Beitrag zur Lebensqualität in der Stadt“, unterstrich Grantz: „Auch die künftigen Bewohner unseres neuen Stadtviertels Werftquartier in unmittelbarer Nachbarschaft des Fischereihafens werden diese Investition in die Luftreinhaltung und den Klimaschutz zu schätzen wissen.“
Um den hohen Leistungsbedarf der Berufsschiffe decken zu können, musste eine eigene Trafostation am Kohlenkai errichtet werden. Mit der Installation der drei Anschlüsse hat die FBG ihre Investitionen in die Landstrom-Versorgung vorerst abgeschlossen. Zuvor waren solche Anschlüsse bereits am Großen Westring auf der Westseite und am Kühlhauskai auf der Ostseite des Fischereihafens II installiert worden. „Wenn weiterer Bedarf besteht, werden wir das Landstromnetz natürlich erweitern“, verspricht Reiser.
Die Einrichtung der Landstromanschlüsse wird aus dem Sondervermögen des Landes Bremen sowie einem Förderprogramm des Bundes finanziert, dessen Umsetzung im Land Bremen von bremenports verantwortet wird. Als Management-Gesellschaft und Energieversorger des Fischereihafens hat die FBG die Ausrüstung des Kohlenkais mit Landstromanschlüssen übernommen.