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16.07.2020

Im alten Eiswerk entsteht eine neue Freizeitattraktion – Bremerhavener Eiswerk GmbH verkauft historisches Gebäude an Oldenburger Unternehmer

Das alte Eiswerk im Bremerhavener Fischereihafen soll zu einem neuen Besuchermagneten im Schaufenster Fischereihafen werden. Der Oldenburger Unternehmer Kai-Uwe Schulz will in dem historischen Gebäude verschiedene Indoor-Attraktionen und ein Restaurant einrichten. „Damit sind wir einen weiteren großen Schritt in der touristischen Entwicklung des nördlichen Fischereihafens vorangekommen“, freute sich Petra Neykov als Geschäftsführerin der Fischereihafen-Betriebsgesellschaft mbH (FBG) nach der Unterzeichnung des Kaufvertrages für das markante Bauwerk, der noch von den bremischen Gremien abgesegnet werden muss. Die FBG ist neben zwei Privatunternehmen Mitgesellschafterin der Bremerhavener Eiswerk GmbH und hat deren bisherige Geschäftsführerin Helga Düring eng bei den Verkaufsgesprächen begleitet.

Für den neuen Eigentümer ist das alte Eiswerk der ideale Startpunkt für sein neuestes Projekt. „Ein derartig attraktiver Standort direkt am Hafenbecken ist für sich schon einzigartig“, betont Schulz. „Die besondere Architektur der historischen Hallen lädt gerade dazu ein, sie für eine Besucherattraktion zu nutzen.“ Schulz hat in den vergangenen Jahren in Oldenburg und Osnabrück mehrere der derzeit hoch aktuellen Schwarzlicht-Golf-3D-Minigolfanlagen sowie Escape-Rooms für Abenteuer- und Rätselspiele entwickelt und betrieben.

Hafensenatorin Dr. Claudia Schilling sieht im Verkauf des alten Eiswerkes ein weiteres gelungenes Beispiel für eine public-private-partnership im Fischereihafen. „Als öffentliche Hand können wir die touristische Entwicklung des Fischereihafens initiieren; für die Umsetzung benötigen wir aber Investoren, die unsere Pläne mit Ideen und Leben füllen.“ Der Fischereihafen gehört zum Sondervermögen des Landes.

Der Aufsichtsratsvorsitzende der FBG, Melf Grantz, begrüßt den Vertragsabschluss auch als Oberbürgermeister: „Die Pläne für das alte Eiswerk zeigen, dass die Überlegungen für das neu zu entwickelnde ,Werftquartier’ richtig sind. Stadt und Land wollen den nördlichen Fischereihafen zu einem lebendigen Stadtviertel zum Arbeiten, für die Wissenschaft, zum Wohnen und für die Freizeit ausbauen. Dabei hilft uns die beabsichtigte Investition von Herrn Schulz.“

Petra Neykov bedankte sich ausdrücklich bei Helga Düring für ihr Engagement um den Erhalt des alten Eiswerkes. Ihr sei es eine Herzensangelegenheit gewesen, eine attraktive Nutzung für das Gebäude zu entwickeln. Die vor wenigen Tagen pensionierte Geschäftsführerin habe immer die historische Bedeutung des Eiswerkes betont und sich entsprechend für den Erhalt eingesetzt. „Es ist schön, dass dies rechtzeitig zu ihrem Ruhestand noch geklappt hat“, betonte Neykov.

Im alten Eiswerk plant Schulz nun ein Freizeitareal, das es in dieser Form im Elbe-Weser-Dreieck und der benachbarten Wesermarsch bislang nicht gibt. In den verschiedenen Hallen, dem Eisbunker und dem Bürogebäude will der Unternehmer unter anderem verschiedene Freizeitangebote für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, einen Trampolinpark und einen Indoor-Spielplatz einrichten. Das alte Eiswerk umfasst eine gesamte Nutzfläche von rund 4300 Quadratmetern. „Mich haben aber nicht nur die Gesamtfläche, sondern auch die Höhe der Hallen und die damit verbundenen Möglichkeiten fasziniert“, betont Schulz.

Im ehemaligen Eingangsbereich des Eiswerkes plant Schulz einen zentralen Marktplatz mit einem großen gastronomischen Angebot an frisch zubereiteten Gerichten fernab von System-Gastronomie oder Standard-Speisekarten. Besonders freut sich Schulz auf die geplante Außenterrasse: „Einen besseren Platz dafür gibt es nirgendwo im Fischereihafen.“ Mit dem Gesamtkonzept will er nicht nur die Menschen aus der Region ansprechen, sondern auch Tagesbesucher und Urlauber von außerhalb anlocken.

Für die Eiswerk GmbH waren in den Verkaufsgesprächen nicht nur die Ziele von Schulz für die künftige Nutzung, sondern auch seine Zusage zum Erhalt des denkmalwürdigen Gebäudes wichtig. „In der weiteren Entwicklung des Schaufensters Fischereihafens wollen wir die besondere und historische Atmosphäre dieses Areals bewahren und mit zukunftsweisenden Angeboten verknüpfen“, erläutert Petra Neykov. Deswegen seien die Gesellschafter sehr sorgfältig bei der Suche nach einer neuen Nutzung des alten Eiswerkes vorgegangen. Schulz sprach der Managementgesellschaft nach Vertragsabschluss seine Anerkennung für diese Entwicklungsarbeit aus: „Die FBG weiß genau, was sie will und hat sich auf dem ganzen Weg zum jetzt erreichten Ziel unbürokratisch und pragmatisch gezeigt.“

Das alte Eiswerk ist ein Zeitzeugnis für die große wirtschaftliche Bedeutung des Fischereihafens und der Fischwirtschaft in Bremerhaven. Seit 1912 wurde dort 102 Jahre lang das gesamte auf den Fischdampfern und in der Verarbeitung des Fangs benötigte Eis produziert. Nachdem das ursprüngliche Privatunternehmen Mitte der 1980er Jahre in Konkurs ging, übernahmen mehrere Unternehmen gemeinsam mit der FBG den Betrieb. Vor sechs Jahren zog das Eiswerk in eine neue Produktionsstätte direkt im Herzen der Bremerhavener Fischverarbeitung um. Seitdem kümmerte sich die FBG federführend und gemeinsam mit den weiteren Gesellschaftern der Bremerhavener Eiswerk GmbH um die dauerhafte Integration des historischen Gebäudes in das Schaufenster Fischereihafen.