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10.03.2023

Herausforderungen einer klimaneutralen Transformation des Fischereihafens - Auftaktveranstaltung am 13. März 2023 im Fischbahnhof

Europa steht vor nie dagewesenen Herausforderungen. Die Klimakrise und der Krieg in der Ukraine machen uns deutlich, dass alle am Wirtschaftsgeschehen Beteiligten das Thema Energieversorgung neu denken müssen. Die Anforderungen, die dies an einen zukunftsgerichteten Betrieb der Unternehmen im Fischereihafen stellt, sind alleine kaum zu bewältigen. Insbesondere die Entwicklung der Energiepreise und der Klimaerwärmung der letzten Monate haben uns gezeigt, dass ein schnelles gemeinschaftliches Handeln dringend erforderlich ist.

Mit Frosta, Iglo/Frozen Fish International, Deutsche See, Holz Cordes und Nordceram haben sich bereits fünf führende Unternehmen aus dem Fischereihafen auf den Weg gemacht, einen gemeinsamen branchenunabhängigen Lösungsweg anzustoßen. Um im Fischereihafen auch künftig wettbewerbsfähig produzieren zu können, haben sich hier auch am Markt konkurrierende Unternehmen zusammengefunden und den ersten Impuls für diese Entwicklung gegeben.

Bei ersten gemeinsamen Gesprächen der oben genannten Unternehmen wurde schnell festgestellt, dass es große Synergien geben kann, die bislang noch nicht genutzt werden. Hierunter fällt beispielsweise die Nutzung von Abwärmen aus Produktionsprozessen oder die gemeinsame Nutzung von Photovoltaikanlagen.

„Wir stehen vor der Herausforderung, energieintensive Produktionsprozesse klimaneutral zu machen und innovative, klimafreundliche Verfahren zu etablieren. Das Land Bremen begleitet diesen Transformationsprozess der Wirtschaft unter anderem durch die Fastlane-Maßnahmen des Senats, für die bis 2027 insgesamt 258 Millionen Euro bereitstehen. Aus diesen Mitteln stellen wir der Fischereihafen-Betriebsgesellschaft in den kommenden Monaten 500.000 Euro für Studien zum Bau von Windenergie- und Photovoltaikanlagen zur Verfügung. Das Ziel ist, dass die FBG nur noch möglichst wenig externe Energie zukaufen muss und langfristig einen stabilen, niedrigen Strompreis bieten kann,“ erklärt die Senatorin für Wissenschaft und Häfen, Dr. Claudia Schilling.

Jetzt kommt es auf alle Unternehmen im Fischereihafen gemeinsam sowie auf die FBG, als neutralen Manager des Fischereihafens, an. Die unabdingbare Voraussetzung für ein solches Projekt ist zunächst einmal die Erhebung von Daten, um einen Status Quo zu ermitteln. Diese Daten sind zum Teil vertraulicher Natur. Damit sich möglichst alle Unternehmen im Fischereihafen beteiligen, haben die oben genannten Impulsgeber die FBG darum gebeten, als „neutrale“ Stelle das Projekt zu koordinieren, um Vorteilnahmen o.ä. auszuschließen. Dieser Bitte kommt die FBG gerne nach und wird das Projekt eng begleiten.

Die Unternehmen im Fischereihafen wollen zusammen neue Wege für den Fischereihafen finden. Ob ein gemeinsamer Wind- oder Solarpark, die Nutzung von Wasserstoff, Geothermie oder Biomassekraftwerke – bei der Ideenfindung werden keine Grenzen gesetzt. Auch wenn das Klimaziel des Landes Bremen erst für 2038 erreicht werden soll, ist es das ehrgeiziges Ziel der Initiatoren, schon deutlich früher, einen nachhaltigen und klimaneutralen Fischereihafen zu schaffen.

„Ich begrüße die Initiative der Unternehmen im Fischereihafen sehr. Bremerhaven bietet eine Reihe von Fördermöglichkeiten für Umweltförderung. Die BIS verfügt über großes Know-How und steht den Unternehmen im Fischereihafen zur Seite. Zudem gibt es dort bereits intensive Planungen zur Green Economy, deren Erkenntnisse gut auf den Fischereihafen übertragen werden können. Auch die Planungen für das Werftquartier beinhalten klimaneutrale Energieversorgungen, die sich auch im Fischereihafen wiederspiegeln werden. Von Synergieeffekten durch den Erfahrungsaustausch profitieren alle – insbesondere das Klima“, so Oberbürgermeister Melf Grantz.

Die FBG möchte in Kooperation mit den Initiatoren aus der Wirtschaft den interessierten Unternehmen die Möglichkeiten, ihren Nutzen und die Herausforderungen auf einer gemeinsamen Veranstaltung im Veranstaltungszentrum Fischbahnhof erörtern. Im Rahmen der Veranstaltung, an der auch die Senatorin für Wissenschaft und Häfen, Frau Dr. Claudia Schilling, und Herr Oberbürgermeister Melf Grantz teilnehmen werden, werden die interessierten Unternehmen über die nächsten Schritte, über mögliche Unterstützung durch das Land Bremen und über Unterstützungsmöglichkeiten der Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung (BIS), Bremenports und der Fischereihafen-Betriebsgesellschaft (FBG) informieren. Ziel ist es, mit so vielen Unternehmen wie möglich eine in dieser Stufe unverbindliche Absichtserklärung zu schließen, die eine erfolgreiche Umsetzung der Transformation stützt.

Diese Veranstaltung ist nicht öffentlich.