Maritime Atmosphäre •

Bummeln am Wasser • Fisch genießen

Der Fischereihafen Bremerhaven - Teil 3: Institutionen

Fischereihafen I in den 2010er Jahren – Tourismusdestination „Schaufenster Fischereihafen, Foto: Martina Buchholz, Bremerhaven.

 

Highlights im Schaufenster Fischereihafen

Schaufenster Fischereihafen

In den 1990er Jahren wurde die heutige Tourismusdestination Schaufenster Fischereihafen geschaffen, indem die älteste noch vorhandene Packhalle IV (in den Jahren 1906/1907 errichtet), ehemaliger Standort vieler Fischverarbeitungsbetriebe, unter Erhaltung des typischen Charakters in den 1980er Jahren saniert und ausgebaut wurde. So entstanden schöne wie auch originell maritime Restaurants und Fischfeinkostgeschäfte. Gleichzeitig wurde mit dem Bau des Fischbahnhofs ein Veranstaltungs- und Informationszentrum geschaffen, welches im Jahre 1996 eröffnet wurde. Die Eisenkonstruktion unter dem Mauerwerk stammt von der alten Abfertigungshalle des Fischbahnhofs der Bundesbahn, welcher sich schräg gegenüber dem heutigen Veranstaltungszentrums befand. Über den Fischbahnhof wurde über viele Jahre der Frischfisch mit dem Zug ins Binnenland gebracht. Mittlerweile beherbergt das moderne Veranstaltungszentrum Fischbahnhof die Erlebnisausstellung „Expedition Nordmeere – Fischereiwelten Bremerhaven“, das Theater im Fischereihafen und das Seefischkochstudio. Über das ganze Jahr verteilt finden hier zahlreiche Veranstaltungen statt, wie zum Beispiel die Fischparty, Kino im Hafen, diverse Bauernmärkte oder auch Fachmessen. Was Sie alles im Fischereihafen erleben können, erfahren Sie auch in der kunterbunten Tourist-Info am Platze. Sollten Sie mit dem Sportboot in den Fischereihafen I kommen, können Sie die Steganlagen nutzen. Weiterhin haben Sie die Wahl zwischen zwei guten Mittelklassehotels, die sich in diesem Areal befinden und von denen Sie eine wunderbare Sicht übers Hafenbecken genießen können.

Seefischkochstudio Bremerhaven

Das moderne Seefischkochstudio von heute, Foto: Martina Buchholz, Bremerhaven.
Seefischkochstudio in seinen Anfängen, Foto: FBG-Archiv.

Die FBG, zu deren Aufgaben die Werbung für den Seefisch sowie der Betrieb und die Unterhaltung des Fischereihafenrestaurants zählten, richtete 1927 in einem Erweiterungsbau die Seefischlehrküche ein. Die Leitung übernahm eine Haushaltslehrerin, die an vier Tagen für die im Kochunterricht tätigen Lehrerinnen einen Kursus abhielt. Der Lehrplan bestand damals aus dem Anrichten von Seefischgerichten sowie Vorträgen und Führungen durch den Fischereihafen mit Betriebsbesichtigungen. 1933 wurde Brono Stohr, bisher Koch auf Passagier-schiffen des Norddeutschen Lloyds, der erste Koch in der Lehrküche. Aufgrund der Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg, stand der Erweiterungsbau des Fischereihafen-restaurants und das Restaurant auch selbst nicht mehr zur Verfügung. Das Fischereihafenrestaurant siedelte übergangsmäßig ins Seemannsheim um. Die Lehrküche des Seefischkochstudios siedelte in das Haus der Fischwirtschaft, dem Ibbrigheim, um, das 1928 für die Unterbringung auswärtiger Fischereiarbeiterinnen gebaut worden war. Ein Teil des Ibbrigheims befindet sich heute in Privateigentum und wurde für den Betrieb einer Küche und einer hotelartigen Unterbringung auswärtiger Kursteilnehmer umgebaut. Untergebracht waren die Gäste in hellen, völlig neu eingerichteten Zimmern. Der erste Küsten-Kursus für Fischhändler nach dem Zweiten Weltkrieg fand im Juni 1949 mit Teilnehmern aus dem Binnenland statt. Hinzu kamen Fachkurse für Haushalts- und Kochlehrerinnen, Fach- und Diätköchinnen, Vorführdamen, Anstaltsleiterinnen und Hausfrauen. 1963 zog das Seefischkochstudio vom Ibbrigheim in das ehemalige Arbeitsamt im Fischereihafen (heute Knitter-Schutzbekleidung). Danach zog das Seefischkochstudio, mit seinem damaligen Koch Peter Mirow, in die Qualitäts- und Marketingzentrale in der Freiladestraße, bevor es 1996 ins Schaufenster Fischereihafen ging und dort später im Jahr 2014 den neuen Erweiterungsbau bezog.

Heute verfügt das Fischkochstudio über ein modernes Programm mit Kochshow und Kochkursen für jedermann. Interessiert? Dann auch gleich telefonisch oder online anmelden. Mehr Infos unter: www.fischkochstudio.de

GERA

Gera, der letzte Deutsche Seitentrawler, Foto: Ibeler / BIS Bremerhaven.

Die „GERA“ ist der letzte noch erhaltene deutsche Seitentrawler. Das komplett ausgestattete Fischereimotorschiff vermittelt ein authentisches Bild von der harten Arbeit in der Hochseefischerei. Zahlreiche Filme und Fotos, ein Multimedia Guide, eine Datenbank mit über 1.500 Fischereifahrzeugen sowie Ausstellungen lassen die Vergangenheit der Großen Hochseefischerei lebendig werden.

Phänomenta

In der Phänomenta, der Experimentierausstellung, heißt es: Anfassen erwünscht! In einer ehemaligen Gewürzhalle gibt es Exponate zu Phänomenen aus der Natur und der Technik. Kinder und Eltern, Oma und Enkel finden hier Anlässe, sich in einer Gruppe oder allein mit Phänomenen auseinanderzusetzen, die neue Blickwinkel oder Einsichten eröffnen, verblüffen, zum Nachdenken anregen oder einfach eine kleine Herausforderung an die Geschicklichkeit darstellen. Jährlich besuchen ca. 15.000 Gäste die Ausstellung. Die Experimentierausstellung wird als Verein geführt und wurde 1994 gegründet.