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Der Fischereihafen Bremerhaven - Teil 1: Historie

Körperlich schwere Arbeit als Hochseefischer, Foto: FBG-Archiv
Das Gebiet um die ehemalige Jungfischerschule im Jahre 2011, Foto: Peter Sondermann, Wuppertal

Fortsetzung Historie Fischereihafen

Jungfischerschule

Die Jungfischerschule in Bremerhaven bestand von 1957 bis 1962 im Fischereihafen II und diente der Ausbildung von Hochseefischern. Internatsähnlich waren die Schüler hier untergebracht. Neben dem Schulunterricht gab es hier auch Verpflegung und Übernachtungsmöglichkeiten.

In einem dreimonatigen Lehrgang wurde den Jungfischern alles Nötige zu Decksdienst, den Fischernetzen, der Fischkunde und dem Landgang vermittelt. Für 240 Schüler ausgelegt, war die Schule nie ausgelastet. 1961 hatte sie zeitweise mehr Lehrer als Schüler. Der Reedereiverband zog sich aus der Finanzierung der Schule bald zurück.

Gesetzlich war eine Ausbildung oder der Besuch einer Schule für den Einsatz des Hochseefischers nicht vorgeschrieben und so heuerten Berufseinsteiger auch ohne Besuch der Jungfischerschule erfolgreich auf Fischdampfern an und die Ausbildungsstelle im Fischereihafen wurde nicht mehr nachgefragt und schloss schließlich im Jahr 1962 ihre Türen.

Nach unterschiedlichen Nutzungen wurde das Gebäude seit 2003 von der Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung (BIS) verwaltet und vermietet. Das in die Jahre gekommene Gebäude war seit 2006 in großen Teilen an das CWMT Center für Windenergie und maritime Technologien vermietet worden. Seit 01.01.2009 wurde daraus das eigenständige Fraunhofer Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik. Auf Vorschlag der BIS wurde die ehemalige Jungfischerschule nun zu einem Technologiezentrum für die Windbranche umgebaut. Mit insgesamt 2,2 Millionen Euro aus dem Konjunktur-Paket II konnte der Umbau des markanten Gebäudes auf der Fischereihafen-Westseite realisiert werden.

Erste Deutsche Klippfischwerke u.a. ehemals in der Eisteichstraße

Klippfischwerke um 1913, Foto: FBG-Archiv aus: 100 Jahre Fischereihafen Bremerhaven, Claus Peters, 1996 Nordwestdeutsche Verlagsgesellschaft mbH Bremerhaven, Seite 23.

Frisch getrocknete Dorsche oder Kabeljau, Schellfische und Seelachse werden als Stockfisch, gesalzene und von einem Teil der Mittelgräte befreite und getrocknete werden als Klippfisch bezeichnet. Der Kabeljau oder Dorsch wird 1 bis 1,5 Meter lang und bis zu 50 kg schwer, er bewohnt vorzugsweise den nördlichen Teil des Atlantiks, einschließlich der Nord- und Ostsee. Die erwachsene Nordseeform wird als Kabeljau, die Ostseeform und die jugendlichen Fische der Nordsee werden als Dorsch bezeichnet.

Keramikreliefs an der Halle XIV

Im Fischereihafen Bremerhaven wurde schon früh Wert auf einen besonderen Stil gelegt. Bereits 1939 wurde mit dem Bau der Halle XIV an der heutigen Straße „Am Lunedeich“ begonnen. Die traditionell in Backstein errichtete Halle prägt noch heute das Bild des Fischereihafens für alle, die die Hauptverkehrsader durch das Gewerbegebiet nutzen. Ein besonderes gestalterisches Kleinod sind die Keramikreliefs vom Worpsweder Künstler Willi Ohler, die sich über den Eingangstüren der Halle XIV befinden. In leuchtenden Farben und lebensecht kann man hier die Fische des Nordatlantiks in voller Pracht sehen. Von Rotbarsch, Seelachs und Kabeljau bis hin zum Katfisch, auch Steinbeißer genannt, kann man hier viele Fischsorten auf den hervorragend erhaltenen glänzenden Reliefs bestaunen.

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