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27.09.2022

FBG sorgt mit Landstromanschlüssen für saubere Luft - Leistungsstarke Anlage am Kohlenkai auch für größere Schiffe geeignet

Die Fischereihafen-Betriebsgesellschaft mbH (FBG) rüstet drei weitere Liegeplätze am Kohlenkai mit Landstromanschlüssen aus, die auch für größere Schiffe geeignet sind. Die externe Energieversorgung ersetzt den Einsatz der bordeigenen Stromgeneratoren, für die Motoren oder Hilfsaggregate laufen müssen. Schiffe von außen mit Strom zu versorgen, hat im Fischereihafen eine lange Tradition. „Daran knüpfen wir an und leisten mit diesem vom Bund geförderten Projekt einen weiteren wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz“, betont FBG-Geschäftsführerin Petra Neykov.

Über die neuen Landstromanschlüsse können bis zu drei Schiffe mit 400-Volt-Drehstrom versorgt werden. Der größte Anschluss ist für eine Stromstärke bis zu 800 Ampere ausgelegt; das entspricht einer Leistung von etwa einem halben Megawatt. Die Landstromanlage wird aus dem Mittelspannungsnetz der FBG mit elektrischer Energie versorgt. In einem ersten Bauabschnitt werden jetzt insgesamt 800 Meter Kabel im Tiefbau verlegt sowie die Trafostation installiert, in der die Spannung von 20.000 Volt auf die für den Schiffsanschluss notwendigen 400 Volt gewandelt wird.

Der Landstromanschluss am Kohlenkai ist der erste dieser Größenordnung, allerdings nicht die erste Anlage dieser Art im Fischereihafen. Insgesamt gibt es bereits rund 300 „Steckdosen“ für Schiffe in dem von der FBG gemanagten Hafengebiet. Viele dieser Versorgungseinrichtungen haben eine lange Geschichte – sie wurden bereits zu den großen Zeiten der deutschen Hochseefischerei eingerichtet, als Dutzende von Trawlern an den Kajen lagen und sich von Land mit der zum Beispiel für die Kühlung notwendigen Energie versorgen ließen. „Pragmatische und alltagstaugliche Lösungen für den Umweltschutz haben in den bremischen Häfen offenkundig eine lange Tradition“, freut sich die Senatorin für Wissenschaft und Häfen, Dr. Claudia Schilling und ergänzt: „Ein leistungsstarkes Landstromangebot im Fischereihafen soll in erster Linie der Emissionsreduktion dienen. Aber natürlich denken wir mit diesem Angebot schon jetzt an das Werftquartier und die damit verbundene Wohnnutzung von Teilen des Fischerei- und Handelshafens. Mit der Landstromversorgung wird für eine nachhaltig bessere Lebensqualität im kommenden Werftquartier und natürlich der Stadt Bremerhaven insgesamt gesorgt.“

Mit dem wachsenden Umweltbewusstsein rückt Landstrom nun auch in den anderen deutschen Häfen ins Blickfeld der Hafenbetreiber. Die externe Stromversorgung gilt als wichtiger Beitrag zur Luftreinhaltung und zum Klimaschutz, weil sie den Einsatz der Motoren oder Hilfsaggregate an Bord während der Liegezeit überflüssig macht. „Dank der guten Zusammenarbeit der für den Hafenbetrieb verantwortlichen Institutionen hat die Klimastadt Bremerhaven bei diesem wichtigen Thema eine Vorreiterrolle übernommen“,  betont der FBG-Aufsichtsratsvorsitzende, Bremerhavens Oberbürgermeister Melf Grantz. Die Einrichtung der Landstromanschlüsse wird aus dem Sondervermögen des Landes Bremen sowie einem Förderprogramm des Bundes finanziert, dessen Umsetzung im Land Bremen von bremenports verantwortet wird.

Als Management-Gesellschaft und Energieversorger des Fischereihafens hat die FBG die Ausrüstung des Kohlenkais mit Landstromanschlüssen übernommen. An der Kaje liegen unter anderem die Schiffe des BSH (Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie), sowie der Thünen-Institute während ihrer einsatzfreien Zeit. Grundsätzlich können die Liegeplätze und damit auch die Landanschlüsse auch von jedem anderen Schiff genutzt werden.

Die vorbereitenden Arbeiten für die Landstromanschlüsse sollen in diesen Tagen beginnen. Angesichts der aktuellen Lieferzeiten für die notwendigen Schaltanlagen rechnet die FBG mit einer Inbetriebnahme aber erst im kommenden Jahr.